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Zur Rose: Für eine integrierte und effiziente Gesundheitsversorgung

Aktuelles 11. Dezember 2023

Die Geschichte von Zur Rose begann vor 30 Jahren, heute ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Frauenfeld eine der führenden Ärztegrossistinnen und Online-Apotheken in der Schweiz. 

Zur Rose entwickelt sich weiter in Richtung eines umfassenden Anbieters mit digitalen Lösungen für Patientinnen und Patienten in der Schweiz und unterstützt mit innovativen Lösungen Arztpraxen im Praxis-Alltag. Emanuel Lorini, CEO von Zur Rose Schweiz erklärt die wichtigsten Ziele des Unternehmens und die Herausforderungen im Schweizer Gesundheitswesen im Interview. 

 

Emanuel Lorini

Interview mit:
Emanuel Lorini, CEO von Zur Rose Schweiz

Welche Themen stehen bei Zur Rose oben auf der Agenda?

Wir engagieren uns auf verschiedenen Ebenen für eine attraktive und integrierte Grundversorgung. Ein wichtiger Fokus dabei ist die Förderung einer modernen Selbstdispensation. Wir beraten und beliefern rund 4'000 Ärzte-Kunden mit Medikamenten und kümmern uns um die funktionierende Lagerbewirtschaftung und Sortimentsoptimierung. Darüber hinaus entwickeln wir digitale Lösungen, um das Hausarztmodell zu verankern und um den Praxisalltag effizienter zu gestalten. 

Mit unserer Online-Apotheke richten wir uns nach den Bedürfnissen unserer Patientinnen und Patienten in der ganzen Schweiz, denn die Apothekendichte an peripheren Lagen nimmt ab. Wir möchten die Medikation für Personen mit chronischen Erkrankungen so einfach und praktisch wie möglich machen. Funktionen wie die Rezepteinreichung, Medikationsübersicht oder der Einnahme-Plan sollten mit wenigen Klicks mühelos erfolgen. Hier treiben wir die Digitalisierung im Sinne der Patientinnen und Patienten voran. 

Für die Betreuung von Personen, die eine spezielle Therapie benötigen, haben wir zusätzlich den Bereich Specialty Care etabliert. Dieser kommt beispielsweise zum Einsatz bei Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Hepatitis C oder Migräne. Unser Specialty Care-Team stellt professionelle Pflegefachkräfte zur Verfügung, die bei der Verabreichung von komplexen Therapien wie Infusionen oder Injektionen in der Arztpraxis oder bei den Patienten zuhause unterstützen. Dies stellt die Wirksamkeit sicher und verbessert die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten. 

Wo sehen Sie die Herausforderungen im Schweizer Gesundheitswesen?

Die Schweiz hat nach wie vor ein sehr robustes Gesundheitssystem. Chronische Erkrankungen nehmen jedoch zu, heute leidet rund ein Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer an einer chronischen Erkrankung. Hinzu kommt die demografische Alterung. Diese Gründe führen zu einer steigenden Nachfrage nach Therapien und Medikamenten. Gleichzeitig haben wir einen Mangel an Fachkräften, weil Apothekerinnen, Ärzte oder Pflegefachkräfte auch älter werden und abseits von grossen Zentren keine Nachfolge zu finden ist. Daneben gibt es einen Medikamenten-Engpass: Der starke Druck auf die Medikamenten-Preise macht es für die Industrie immer anspruchsvoller, für den Schweizer Markt kleine Mengen zu produzieren. Dies stellt das Gesundheitswesen bereits heute vor grösste Herausforderungen. Die Politik diskutiert vor allem über Krankenkassen-Prämien, was beim Symptom ansetzt. Es braucht dringend bessere Rahmenbedingungen für Ärzte, Apothekerinnen und die Pflege, dafür setzen wir uns ein. Sie sind auch in Zukunft die Grundlage einer effektiven und liberal getragenen Grundversorgung.

Die Digitalisierung ist entscheidend für die Gesundheitsversorgung. In der Schweiz gibt es für uns zwei zentrale Bereiche, in denen wir dringenden Verbesserungsbedarf sehen: Erstens soll der Zugang zu rezeptfreien Medikamenten über alle Kanäle gewährleistet sein. Heute ist es in der Schweiz jedoch nicht möglich, rezeptfreie Medikamente wie beispielsweise Kopfschmerztabletten online zu bestellen. Online-Bestellungen aus dem Ausland sind dagegen zulässig. Das ist paradox. Wir hoffen dies ändert sich so bald als möglich, denn unkontrollierte Arzneimittel-Lieferungen aus dem Ausland stellen ein Risiko dar; Fälschungen können nicht ausgeschlossen werden. 

Zweitens würde die baldige Einführung eines flächendeckenden E-Rezepts eine deutlich verbesserte Grundversorgung ermöglichen. Das E-Rezept beschleunigt und automatisiert administrative Prozesse, reduziert Fehler und spart Zeit in der Arztpraxis. Patienten profitieren von einem schnelleren und einfacheren Bestellprozess. Ein grosser Mehrwert für alle.

Was verändert der Zusammenschluss mit Medbase?

Als innovative Anbieterin von Gesundheitslösungen und als strategische Partnerin der Ärzteschaft ist Zur Rose ihren Kundinnen und Kunden verpflichtet. Die Interessen der Medbase Gruppe stimmen damit überein, somit führen wir unsere Mission im Auftrag unserer Kunden und der neuen Eigentümerin fort. Wir setzen uns für ein offenes und kooperatives Schweizer Gesundheitssystem ein, bei dem verschiedene Akteure zum Wohl der Patientinnen und Patienten zusammenarbeiten. Nur durch gemeinsame Anstrengungen stellen wir die Grundversorgung langfristig sicher.

Was schätzen Sie besonders als CEO von Zur Rose?

Unsere Mitarbeitenden verfügen über die unterschiedlichsten Fähigkeiten und beweisen täglich, wie interdisziplinäres Teamwork funktioniert. Wir beschäftigen Personen in der Logistik, im Einkauf, im Aussendienst bei den Ärzten, im Bereich Technologie, ApothekerInnen und in ganz vielen weiteren Gebieten. Wir leisten gemeinsam einen konkreten Beitrag an die dringendsten Herausforderungen im Gesundheitswesen wie Fachkräftemangel und Kosteneffizienz. Ich spüre bei uns eine gemeinsame und besondere Motivation, im Gesundheitswesen etwas zu bewegen und sich tagtäglich für unsere Kunden und die Gesundheit unserer Patientinnen einzusetzen. Dies spornt uns an.